
mit Büchertisch | Olivenöl & Zatar | und anderen Produkte aus Palästina
ab 17 Uhr: Palästinensisches Essen
18 h Vortrag und Diskussion
Moritz Haegi ist ein Schweizer Konfliktforscher. Im Rahmen seines Doktorats in Nahoststudien für die Universität Basel untersuchte er 2024 während einem Jahr den israelischen Siedlerkolonialismus im besetzten Westjordanland und wie sich dieser auf die Lebensrealitäten der dortigen palästinensischen Zivilbevölkerung auswirkt. Zu diesem Zweck lebte und forschte er jeweils mehrere Monate in verschiedenen palästinensischen Gemeinschaften: in At-Tuwani, das zur Dorfgemeinschaft Masafer Yatta gehört, im Flüchtlingslager Ayda in Bethlehem, und in Al-Eizariya, einem östlichen Vorort Jerusalems, von dem es 2022 durch die Trennmauer abgeschnitten wurde.
Haegi untersuchte verschiedene koloniale Methoden, die Israel im Westjordanland anwendet. In städtischen Gebieten wie Al-Eizariya gibt es praktisch keine israelischen Siedlungen, weshalb es zu weniger direkter Gewalt kommt. Die Menschen können sich dort allerdings nur eingeschränkt bewegen, was gemäss Hägi dem «klassischen Kolonialismus» entspricht: die Hierarchie zwischen den Kolonialisierten und den Kolonisatoren wird so lange wie möglich beibehalten. In ländlichen Gebieten wie Masafer Yatta kommt es zu deutlich mehr Siedlergewalt und ganze Dorfgemeinschaften werden vertrieben. Hier spricht Haegi von «siedlerkolonialen» Methoden, bei denen es darum geht, die einheimische Bevölkerung zu vertreiben, damit die israelischen Siedler dort ungestört leben können.
Neben seiner akademischen Tätigkeit ist Haegi auch Rapper und ist in der Schweizer Rapszene als «MzumO» bekannt. Er rappt unter anderem über seine Erfahrungen im Westjordanland und veröffentlichte Lieder wie «Sumud» oder «Al Aqsa».
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Auch das ist uns wichtig:
Wehren auch wir uns für die Studierenden, die laut und deutlich sagen:
Recht auf Protest Kein Raum für Debatten
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und zuletzt auch noch ein Rückblick auf die CH-Reise von Atef Abu Saif im Februar 2025:
>> InfoSperber 11.03.2025: kontertext: Leben in Gaza? Eine Begegnung mit Atef Abu Saif
>> REPUBLIK 15.03.2025: In Gaza stirbst du nicht aus Versehen. Du überlebst aus Versehen
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