
Der Ilanzer Sommer 2023 präsentiert zusammen mit der Schweizer Plattform für Friedensförderung KOFFund dem Cinema Sil Plaz die Filmreihe Stad da Pasch. www.ilanzersommer.ch
Das verbindende Element der diesjährigen Filmauswahl sind Menschen, die sich unermüdlich und mit Zivilcourage für eine Sache einsetzen, die den Horizont einer einzelnen Person eigentlich übersteigen. Grosse Themen wie Klimawandel, Demokratisierung und soziale Gleichstellung werden in den vier eindrücklichen Filmen aufgenommen und anschliessend in einer moderierten Diskussion von rund dreissig Minuten besprochen.
Dienstag, 8. August, 20:00 Uhr: *Eröffnungsfilm*: Utama (2022) / Ein Film von Alejandro Loayza Grizi, Bolivien 2022.
Im trockenen bolivianischen Hochland der Anden lebt ein älteres Quechua-Ehepaar. Mitten in einer Dürre erkrankt Virginio und verbringt seine letzten Tage im Wissen um seinen bevorstehenden Tod damit, seine Krankheit vor Sisa zu verbergen. Alles verändert sich durch die Ankunft des Enkels Clever, der mit Neuigkeiten zu Besuch kommt. Die drei stellen sich auf unterschiedliche Weise der Dürre, den Veränderungen und dem Sinn des Lebens.
Im Gespräch: Christina Aebischer, Beraterin für Klimapolitik bei HELVETAS und Dorothea Schiewer, KOFF.
Mittwoch, 9. August, 19:30 Uhr: This Kind of Hope (2023) / Kinofilm von Pawel Siczek, Schweiz / Deutschland 2023.
Andrei Sannikov war in den 90er-Jahren als Diplomat massgeblich an der nuklearen Abrüstung Weissrusslands beteiligt. Unter Diktator Lukaschenko quittiert er den Staatsdienst und beginnt den Kampf für ein demokratisches Belarus, der Weggefährten das Leben kostet und ihn selber zeitweise ins Gefängnis bringt. Heute versucht er als staatenloser Diplomat unermüdlich, westliche Politiker für seine Heimat zu interessieren.
Anschliessend Diskussion in englischer Sprache mit Andrei Sannikov. Moderation: Anne Gloor und Hansuli Gerber (Programmation Ilanzer Sommer).
Donnerstag, 10. August, 20:00 Uhr: Polish Prayers (2022) / Ein Film von Hanna Nobis, Schweiz / Polen 2022.
Antek, 22, wächst in einer tief religiösen und rechtsradikalen Familie im heutigen Polen auf. Katholizismus, Nationalismus und vor allem das Zölibat bestimmen seine Welt. Filmemacherin Hanka Nobis begleitet ihn und seine Freunde von der Bruderschaft, einer kleinen Gruppe gleichgesinnter junger Männer, über vier Jahre lang. Antek führt die Bruderschaft in Überlebenscamps und bei Anti-Pride-Demonstrationen an. Gleichzeitig ist er neugierig auf die Welt, und die Dinge, die ihm in der Katholischen Bruderschaft versagt blieben.
Im Gespräch (englisch): Aaiún Nin, Stipendiatin «Writers in Exile» des DeutschSchweizer PEN Zentrums und ein Mitglied der Schweizer Plattform für Friedensförderung KOFF. Moderation: Dr. Anna Antonakis, KOFF.
Freitag, 11. August, 20:00 Uhr: La Mif (2021) / Ein Film von Frédéric Baillif, Schweiz 2021.
«Wer bist du?» – «Die Punkkönigin im Land der Arschlöcher». So beginnt das authentische Sozialdrama, das zusammen mit Bewohnerinnen und Leitern eines realen Mädchenheims geschrieben und gedreht wurde. Eine Gruppe Teenager-Frauen lebt im Heim, einem Ort, wo die Mädchen zum ersten Mal Geborgenheit erleben. Krisen und Konflikte sind aber vorprogrammiert, denn verschieden sind die Temperamente der jungen Frauen. Ihr Lebenshunger ist riesig, ihr Platz in der Gesellschaft spürbar prekär. Dann löst ein Zwischenfall eine Lawine von Ereignissen aus und entlarvt ein rückständiges System.
Im Gespräch: Protagonistin des Films, Claudia Grob. Moderation: Leila Kühni, Einhornfilm.
Klosterweg 16
Haus der Begegnung, Kloster Ilanz
7130 Ilanz
Schweiz