Politisches Schlachtfeld Social Media

Politisches Schlachtfeld Social Media

Wie setzt man sich gegen Fake News und übermächtige Kampagnengegner wie Cambridge Analytica zur Wehr? Vorbereitung hilft.

Letzte Woche schreckten die Enthüllungen um die Einflussnahme der Beraterfirma Cambrigde Analytica auf Wahlen die Öffentlichkeit auf. Erschreckend ist aber nur das Ausmass und die Rücksichtslosigkeit, mit der die Firma die sozialen Medien missbrauchte.

Seit einigen Jahren ist jedem Campaigner klar, dass ein grosser Teil der politischen Auseinandersetzung und Kommunikation auf Facebook und Twitter stattfinden. Normalerweise plant man für eine Kampagne einige hübsche Memes, meist digitale Abdrucke der Plakatkampagne, und ein paar verlinkte Artikel.

Das reicht schon lange nicht mehr aus. Digitale Kampagnen und politische Kommunikation auf dem Schlachtfeld der Sozialen Medien sind dynamisch und aufwändig. Man muss den Gegner im Auge behalten, Gruppen und Profile monitoren, fortlaufend die Argumentation analysieren und die eigenen Schwächen kennen. Man braucht Manpower und Wissen, um die Themenhoheit der eigenen Kampagne zu behalten.

Der Vorteil der Kleinen

Seit Facebook den neuen Algorithmus einsetzt, haben kleinere, privat vernetzte Gruppen bessere Chancen gegen grosse finanzstarke Akteure. Firmen wie CA wurden in ihrem Impact zurückgestutzt, es ist viel mehr Geld notwendig, um Kampagneninhalte von Seiten unter die Leute zu bringen – und die Posts werden nicht mehr so attraktiv positioniert. 

Hingegen werden private Accounts und organische (natürlich gewachsene) Netzwerke bevorzugt. Das heisst, man kann als Campaigner – gerade in der Schweiz – auf Grassroot-Mobilisierung setzen und persönliche Netzwerke aktivieren und so mit kleinem Engagement grössere Wirkung erzeugen.

Kampf den Fake News!

Egal auf welcher Ebene man kommuniziert, es werden Fake News und Manipulation auftauchen. Solche Angriffe auf die eigenen Kampagnenthemen kann man nur begegnen, indem man sich schon vor der Kampagne taktische Mittel und Ressourcen einplant.

Es braucht eine Schulung, durch die die eigenen Online-Verantwortlichen Fake News erkennen, Manipulationen entgegenwirken, Quellen verifizieren und aktiv in die Diskussionen eingreifen können. Dies ist zwar zeitaufwändig, aber leider notwendig. Man wird Angriffe auf die Realität nicht los, indem man sie ignoriert oder sich zu gut für diese Ebene der Auseinandersetzung ist.

Gut vorbereitet und mit einem Toolset, kann man diese Angriffe auch für die eigene Sache nutzen. Nichts wirkt nachhaltiger, als wenn man den Gegner als Lügner und Manipulator demaskieren kann.

Wie stark das wirkt, sieht man eben gerade im Fall Cambridge Analytica.